Begrüßung:
„Es soll nicht durch Heeresmacht und nicht
durch Gewalt geschehen, sondern durch meinen Geist“, spricht der Herr Zevaoth,
der Herr der Heerscharen
(Sach 4, 6).
Pfingsten: die Zeit des Wartens auf den Geist,
den G“tt durch Christus senden wird, ist nun endlich, endlich vorbei. G“ttes
Geist kommt; aber damit G“tt kommen kann, muß Er zuvor gegangen sein. Auch
davon wird heute die Rede sein: von G“ttes Weggehen und Ankommen.
Abkündigungen
Lied EG 566 |
1. Der Geist des Herrn erfüllt das All
mit Sturm und Feuersgluten;
er krönt mit Jubel Berg und Tal,
er läßt die Wasser fluten.
Ganz überströmt von Glanz und Licht
erhebt die Schöpfung ihr Gesicht,
frohlockend: Halleluja.
2. Der Geist des Herrn erweckt den Geist
in Sehern und Propheten,
der das Erbarmen Gottes weist
und Heil in tiefsten Nöten.
Seht, aus der Nacht Verheißung blüht;
die Hoffnung hebt sich wie ein Lied
und jubelt: Halleluja.
3. Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn,
die Erde zu erlösen;
er stirbt, erhöht am Kreuzesthron,
und bricht die Macht des Bösen.
Als Sieger fährt er jauchzend heim
und ruft den Geist, daß jeder Keim
aufbreche: Halleluja.
4. Der Geist des Herrn durchweht die Welt
gewaltig und unbändig;
wohin sein Feueratem fällt,
wird Gottes Reich lebendig.
Da schreitet Christus durch die Zeit
in seiner Kirche Pilgerkleid,
Gott lobend: Halleluja.
Text: Maria Luise Thurmair (1941)
1946
Melodie: Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all [Nr. 293] |
Votum:
Wir feiern diesen G“ttesdienst im Namen des
Ewigen G“ttes
des Vaters - Sein Geist haucht uns das Leben
ein
Christi – wo sein Geist ist, da sind wir
frei
des Heiligen Geistes – er kommt, uns zu trösten
und zu begleiten.
Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der
Himmel und Erde gemacht hat.
Der Bund und Treue hält in Ewigkeit und gibt
nicht preis das Werk Seiner Hände.
Psalm 92 (EG 740)
|
Das
ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken
und lobsingen deinem Namen, du Höchster,
des Morgens deine Gnade
und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.
Denn, Herr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken,
und ich rühme die Taten deiner Hände.
Herr, wie sind deine Werke so groß!
Deine Gedanken sind sehr tief.
Ein Törichter glaubt das nicht,
und ein Narr begreift es nicht.
Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle -
nur um vertilgt zu werden für immer!
Aber du, Herr, bist der Höchste
und bleibest ewiglich.
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum,
er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.
Die gepflanzt sind im Hause des Herrn,
werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.
Und wenn sie auch alt werden,
werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,
daß sie verkündigen, wie der Herr es recht macht;
er ist mein Fels, und kein Unrecht ist an ihm.
Ps 92,2.3.5-9.13-16 |
Gloria, gloria...
Zum Kyrie:
Du treuer G“tt, Der Du uns Deinen Geist schenkst
-
wir bringen vor Dich
die Weissagungen unserer Kinder -
ungehört.
Wir hatten gerade keine Zeit.
Wir bringen vor Dich
die Visionen der Jugendlichen –
ungeteilt.
Wir hatten gerade keine Kraft.
Wir bringen vor Dich
die Träume der Alten –
veblaßt.
Wir hatten gerade keine Lust.
Erbarme Dich!
Kyrie eleison
(zu Joel 3,1 nach „Mensch, Gott – das neue
Gottesdienstbuch“, S.80)
Zum Gloria:
So spricht der Heilige, Sein Name sei gelobt:
„Und nach diesem wird es geschehen, daß Ich
Meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und Töchter werden
weissagen, eure Greise werden Träume träumen, eure Jünglinge werden Gesichte
haben“ (Joel 3,1).
Darum beten wir an und singen:
„Allein
G“tt in der Höh sei Ehr“
Tagesgebet:
Endlich, endlich
Nun bist Du auch zu uns gekommen
Du treuer G“tt
Nun hast Du Dein Feuer auch auf uns gesandt
das Feuer von Deinem heiligen Berg Sinai
und unsere Herzen brennen
Nun hast Du auch uns die Augen geöffnet
und wir sehen, wozu wir gesandt sind
Durch Jesus Christus, unseren Herrn, der
mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Lesung:
Joel 3, 1-5
(nach der Lutherbibelzählung)
|
1 Und nach diesem will ich
meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Tochter sollen
weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte
sehen.
2 Auch will ich zur selben
Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen.
3 Und ich will Wunderzeichen
geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf.
4 Die Sonne soll in
Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und
schreckliche Tag des Herrn kommt.
5 Und es soll geschehen: "wer
des Herrn Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion
und zu Jerusalem wird Errettung sein, wie der Herr verheißen hat, und bei den
Entronnenen, die der Herr berufen wird. |
Halleluja
Lied EG 136 |
1. O komm, du Geist der Wahrheit,
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer,
rühr Herz und Lippen an,
daß jeglicher getreuer
den Herrn bekennen kann.
5. In aller Heiden Lande
erschallt dein kräftig Wort,
sie werfen Satans Bande
und ihre Götzen fort;
von allen Seiten kommen
sie in das Reich herein;
ach soll es uns genommen,
für uns verschlossen sein?
7. Du Heilger Geist, bereite
ein Pfingstfest nah und fern;
mit deiner Kraft begleite
das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen
der Welt und uns den Mund,
daß wir in Freud und Schmerzen
das Heil ihr machen kund.
Text: Philipp Spitta (1827) 1833
Melodie: Lob Gott getrost mit Singen (Nr. 243) |
Lesung:
Apg 10, 34-48
|
34
Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, daß Gott die
Person nicht ansieht,
35
sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm
angenehm.
36 Das
Wort, das er den Söhnen Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigte durch
Jesus Christus - dieser ist aller Herr -
37
kennt ihr: die Sache, die, angefangen von Galiläa, durch ganz Judäa hin
geschehen ist, nach der Taufe, die Johannes predigte:
38
Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat,
der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren;
denn Gott war mit ihm.
39 Und
wir sind Zeugen alles dessen, was er sowohl im Lande der Juden als auch in
Jerusalem getan hat; den haben sie auch umgebracht, indem sie ihn an ein Holz
hängten.
40
Diesen hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn sichtbar werden lassen,
41
nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir
mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er aus den Toten auferstanden war.
42 Und
er hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und eindringlich zu bezeugen, daß er
der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist.
43
Diesem geben alle Propheten Zeugnis, daß jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der
Sünden empfängt durch seinen Namen.
44
Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das
Wort hörten.
45 Und
die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren,
gerieten außer sich, daß auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes
ausgegossen worden war;
46 denn
sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus:
47
Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft würden, die den
Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?
48 Und
er befahl, daß sie getauft würden im Namen Jesu Christi. Dann baten sie ihn,
einige Tage zu bleiben. |
Wort des Herrn / Lob sei dir, o Christe
Lied EG 567 |
1.
Am Pfingsttag unter Sturmgebraus
erfüllt der Geist das ganze Haus.
In Zungen wie von Feuersglut
gibt er den Jüngern neuen Mut.
Halleluja.
2.
Schon strömt herbei der Völker Schar,
die in der Stadt versammelt war,
und jedem macht der Jünger Mund
die großen Taten Gottes kund.
Halleluja.
4.
Der Jesus aus dem Tod befreit,
gibt seinen Heilgen Geist auch heut:
Ruft Gottes Namen gläubig an,
weil er allein euch retten kann!
Halleluja.
5.
An Gottes große Taten denkt!
Er hat uns seinen Geist geschenkt,
gießt seine Lieb ins Herz uns ein.
Wir sollen seine Zeugen sein.«
Halleluja.
Text: Sigisbert Krat 1975
Melodie: Erschienen ist der herrlich Tag [Nr. 106] |
Predigt
Nach
der Predigt:
Lied EG 125 |
1.
Komm, Heiliger Geist, Herre Gott,
erfüll mit deiner Gnaden Gut
deiner Gläub'gen Herz, Mut und Sinn,
dein brennend Lieb entzünd in ihn'.
O Herr, durch deines Lichtes Glanz
zum Glauben du versammelt hast
das Volk aus aller Welt Zungen.
Das sei dir, Herr, zu Lob gesungen.
Halleluja, Halleluja.
2.
Du heiliges Licht, edler Hort,
laß leuchten uns des Lebens Wort
und lehr uns Gott recht erkennen,
von Herzen Vater ihn nennen.
O Herr, behüt vor fremder Lehr,
daß wir nicht Meister suchen mehr
denn Jesus mit rechtem Glauben
und ihm aus ganzer Macht vertrauen.
Halleluja, Halleluja.
3.
Du heilige Glut, süßer Trost,
nun hilf uns, fröhlich und getrost
in deim Dienst beständig bleiben,
die Trübsal uns nicht wegtreiben.
O Herr, durch dein Kraft uns bereit
und wehr des Fleisches Ängstlichkeit,
daß wir hier ritterlich ringen,
durch Tod und Leben zu dir dringen.
Halleluja, Halleluja.
Text: Str. 1 Ebersberg um 1480 nach der Antiphon
»Veni sancte spiritus, reple« 11. Jh. (Nr. 156); Str. 2-3 Martin Luther 1524 -
Melodie: Ebersberg um 1480, Erfurt 1524 |
Credo
Kollekte und Lied 571
Fürbitten:
Heiliger G“tt,
Du kommst zu uns mit Deinem brennenden Feuer
in unsere kalte Welt.
Eingerichtet in Unwahrheit
gewöhnt an Unrecht
eingepaßt ins Schema der Wiederholung
geistlos, zukunftsängstlich
als gäbe es Dich nicht
als rechneten wir nicht mehr mit Dir.
Wir bitten Dich
laß uns brennen für Deine Gerechtigkeit
begeistere uns für Deine Lebendigkeit
fang in Deiner Kirche an,
die so schwer sich tut, zu verabschieden
und zu verändern.
Lehre sie, von Dir zu lernen:
zu gehen - und anzukommen
loszugeben - und wiederzuempfangen
verloren zu sein - und gerettet zu werden.
Lehre sie
zu beten, nicht aus eigener Kraft, sondern
mit der Hilfe Deines Geistes.
Heiliger G“tt,
alle Deine Wege sind Gerechtigkeit und alle
Deine Pfade führen zum Frieden
Der Du thronst über dem Zion
und in Deinem Volk Israel wohnst
Halte fern alle, die ihm feind sind,
auf daß es unbedroht und in Frieden Dir diene
Uns allen und der Welt zugute
Dir zur Ehre.
Dein heiliger NAME sei gelobt.
Amen.
Abendmahl:
Gabenbereitung: (Brot nehmen)
Du überreicher G“tt,
Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde
und unserer Arbeit:
wir bringen es vor Dein Angesicht und bitten
Dich:
laß es für uns zum Brot des Lebens werden.
Kelch nehmen
Du schenkst uns die Frucht des Weinstockes
–Vorgeschmack auf Dein kommendes Reich.
Wir bringen diesen Kelch vor Dein Angesicht
und bitten Dich:
laß ihn für uns zum Kelch der Freude werden.
Und wie aus vielen Körnern ein Brot und aus
vielen Trauben der Wein wird,
so mache aus uns eine Gemeinde, Zeichen der
Hoffnung für diese Welt.
Amen.
Pfingst-Präfation und Sanctus:
Der Friede Jesu Christi sei mit euch / Erhebet
eure Herzen
Wir erheben sie zum Herrn
Laßt uns danken dem Herrn, unserem G-tt /
Das ist würdig und recht
Heilsam ist es und gut,
Dein Lob zu singen,
Du G“tt des Lebens,
zu allen Zeiten und an jedem Ort,
und heute an diesem besonderen Tag, da sich
das österliche Geheimnis vollendet.
Du hast Deinen Geist ausgegossen über Deine
Söhne und Töchter, über Junge und Alte.
Du hast Deinem Volk Israel Deine Weisungen
gegeben, dort am Berge Sinai, damit es Deine Wege in der Welt gehe und zum
Licht für die Völker werde.
Du hast Menschen aus den Völkern gerufen,
daß sie Deinen Frieden und Deine Barmherzigkeit aller Welt bezeugen.
Darüber freut sich der ganze Erdkreis. Alle
Völker rühmen Dich zusammen mit Israel in allen ihren Sprachen.
So preisen auch wir Dich mit allen, die Dein
Geist erfüllt von Anbeginn der Menschheit, und stimmen ein in den Lobgesang
Deiner Engel:
Heilig, heilig, heilig
Einsetzungsworte
Unser Herr Jesus, in der Nacht, da er überliefert
ward,
nahm er das Brot, dankte und brach´s
und gab´s seinen Jüngern und sprach:
Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der
für euch gegeben wird.
Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem
Mahl,
dankte, gab ihnen den und sprach:
nehmet hin und trinket alle daraus,
dieser Kelch ist das neue Testament in meinem
Blut,
solches tut, sooft ihr´s trinket zu meinem
Gedächtnis.
Sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem
Kelch trinkt,
verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Abendmahlsgebet II
Mit Brot und Kelch gedenken wir des Bundes,
in den wir durch Christus hineingenommen sind. Voll Verlangen warten wir auf
Dein kommendes Reich, treuer G-tt, auf die Auferstehung der ganzen Schöpfung
und das Fest, das Du uns verheißen hast.
Wir bitten Dich;
Sende nun Deinen Heiligen Geist auf uns herab,
daß er uns verbinde in seiner Gemeinschaft
daß er uns schon heute Deinen Glanz sehen
lasse und uns von Deiner Fülle
zu schmecken gebe.
Vater Unser
Agnus Dei
Einladungsworte:
Kommet, denn es ist alles bereit. Schmecket und sehet, wie
freundlich
der Herr ist.
Austeilung und Friedensgruß:
- Ihr, die Ihr meinen Namen fürchtet, soll
aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln (Mal 4,2).
- Ich werde ausgießen meinen Geist über alles
Fleisch, über eure Kinder, daß sie weissagen, über eure Alten, daß sie Träume
träumen, über eure Jungen, daß sie in die Zukunft sehen (Joel 3,1).
Danksagung:
Danket dem HERRN, denn Er ist freundlich
und seine Güte währet ewiglich.
Du überreicher G“tt, Deine freundliche Nähe
haben wir gespürt und geschmeckt, wir danken Dir dafür.
Wir bitten Dich: Hilf, daß wir weitergeben,
was wir empfangen haben.
Denn nach Deiner Freundlichkeit sehnt sich
die Welt, Deinen Frieden braucht sie.
Segen: Der Herr segne dich mit dem Geist
des Vertrauens und der Treue,
mit dem Abraham
und Sarah gesegnet sind
Der Ewige lasse leuchten Sein
Antlitz über dir und mache dich zum
Licht für die
Völker
Adonai hebe Sein Antlitz auf
dich und bleibe dir zugewandt, auf daß
du zum Frieden für
die Welt wirst. Amen. Lied 608